Dienstag, 7. März 2017

LA LA LAND - ein bisschen la la langweilig?

Emma Stone
Ryan Gosling
Ladies & Gentlemen,

der Musicalfilm LA LA LAND wurde von Filmkritikern mit zahllosen Preisen geradezu überschüttet. Nicht weniger als 6 der begehrten Oskars räumte der Film ab. Sicher nicht unverdient. So erhielt die Hauptdarstellerin Emma Stone den Oskar als beste Darstellerin. Ich bin allerdings der Meinung, dass eher ihr Filmpartner Ryan Gosling den Oskar verdient hätte. Emma Stone - die mit den riesengroßen Augen - hat nach meinem Dafürhalten zu sehr "geschauspielert" und deshalb wirkten ihre Auftritte oft überzogen und unnatürlich. 

Mit LA LA LAND knüpfte der amerikanische Film wieder an seine beste Musical-Geschichte an und zeigte wie man heute Musicals erfolgreich produziert: Eine wunderbare Liebesgeschichte, temporeiche, großartige Tanzeinlagen, tolle Musik und vor allem ganz große Gefühle. 
Dennoch fand ich den Film mit dem sehr gewöhnungsbedürftigen Titel streckenweise etwas la la langweilig. La la lange habe ich überlegt aus welchem Grund: in dem Musical fehlt komplett das Böse. 

In den erfolgreichsten Kinofilmen aller Zeiten kämpfte ausnahmslos immer das Gute gegen das Böse und am Schluss besiegten die Guten die Schurken. So verhält es sich bekanntlich bei SPIDERMAN, BATMAN, TITANIC, AVATAR und natürlich bei allen James Bond-Filmen. Kein guter Cowboy-Film konnte jemals auf Viehdiebe und Überfälle auf Postkutschen verzichten. Selbst in klinisch reinen Disney-Kinderfilmen trieben stets böse Kreaturen, wie Haie, Hyänen, Schakale, Wölfe oder Säbelzahntiger ihr Unwesen. Ja, das Böse lauert überall. 

Nun könnte man sagen: Wir haben auf unserer Erde in der Realität zur Zeit wohl vom Bösen mehr als genug. Kriege, Hunger, Krankheit, Elend, Flüchtlinge; nun muss nicht auch noch im ästhetischen Musical das Böse aufscheinen.  Stimmt. - Aber weil das Böse in unserer Welt leider allgegenwärtig ist, kann (nicht muss) man sich damit auseinandersetzen. Deshalb hätten ein paar Schurken übelster Sorte, - z.B. skrupellose Manager, die dann natürlich zur Rechenschaft gezogen werden, dem Film gut getan. Weil man darauf aber verzichtete, musste der gut 2 Stunden dauernde Film mit teils la la langatmigen Szenen über die Zeit gebracht werden.

Fazit: Es lohnt sich nach meiner Meinung den Musicalfilm zu sehen. Und vergessen Sie meine Kritik! Man muss den Film selbst erlebt haben. --- Peter Broell