Ladies & Gentlemen,
gleich vorab gesagt: Ich bin nicht der Zeichner Volker Reiche, der für die Frankfurter Allgemeine Zeitung den genialen 'OLYMPIA-STRIZZ' entwickelt und publiziert hat. Damit Sie aber sehen können, worum es hier überhaupt geht, habe ich die Comic-Ausgabe vom 9. August 2016 als Hintergrund für mein Foto gewählt.
Ich bin ein Fan von Kater Paul, von Tassilo, Herrn Müller, Berres, Rafael und der Ratte Bernd. |
Wenn Sie die komplette 'OLYMPIA-Ausgabe Rio-2016' sehen möchten, dann klicken Sie einfach auf den Link. Wahrscheinlich werden Sie dann auch ein echter Fan des großartigen Künstlers Volker Reiche.
So, - nun aber zu meinem Kommentar zur Olympiade in Rio: Wie Sie sicher wissen, gab es im Vorfeld - bevor die Olympiade begonnen hatte - heftige Kritik und viele Diskussionen über zahlreiche kritische Punkte. So wurde die Sicherheitslage in dem herunter gewirtschafteten Land Brasilien in Frage gestellt. Das verheerende Zika-Virus bereitete große Sorge. Die Gewässer, die als Olympia-Austragungsorte vorgesehen waren, wurden als gefährliche Kloake bezeichnet. Und natürlich gab es endlose Diskussionen im Zusammenhang des Dopings der Russen, das bekanntlich systematisch vom Staat betrieben worden war.
Aber wie es bei allen sportlichen Großereignissen immer so ist: Sobald nach der wunderschönen Eröffnungsfeier die Leistungs-Show der Athleten angelaufen war, richtete sich der Blick auf das Können der Olympiateilnehmer. Alle anderen Überlegungen und Bedenken wurden dann völlig in den Hintergrund gedrängt.
Ich habe tatsächlich fast jeden Tag bis tief in die Nacht, bzw. bis zum frühen Morgen im Fernsehen das spannende Geschehen rund um die Olympiade verfolgt. Und jedes mal, wenn Usain Bolt seinen faszinierenden Auftritt hatte, habe ich vorsorglich den Wecker auf 3:15 Uhr gestellt (das ließ ich Siri von Apple für mich besorgen, denn wer stellt denn heute noch den Wecker manuell selbst).
Damals zu Zeiten des Boxers Cassius Clay, war ich übrigens auch jeweils am frühen Morgen schlaftrunken aufgestanden, um den heroischen Fight des "Größten" nicht zu verpassen. So erinnert nun der schnellste Mann der Welt, Bolt, an die unsterbliche Legende Ali.
Der Medaillen-Segen oder Medaillen-Regen interessierte mich insgesamt wenig, mit einer Ausnahme: Mir war nicht entgangen, dass das gesamte Olympiateam der Österreicher, welches einheitlich mit staatlich finanzierten Lederhosen verkleidet, im Stadion aufmarschiert war - dass dieses Flaschen-Olympia-Team nur eine Medaille erringen konnte. Und diese einzige Bronzemedaille soll für die Alpenrepublik angeblich auch noch ein Flüchtling geholt haben. Da sage ich als "Immer-Noch-Gerne-Östereicher" ganz sportlich: Der Geldsegen des Staates sollte besser für andere Zwecke verwendet werden!
Ich fand die Sportberichterstattung von ARD und ZDF sehr gut. Alle Aktiven haben sich sichtlich viel Mühe gegeben. Und immer wieder wurde auf die opulente Schönheit Rio de Janeiros im Bild hingewiesen. Natürlich wurde die schlimme Kehrseite der fröhlichen Stadt - wenn überhaupt - dann nur geschönt gezeigt: Fröhlich tanzende Mädchen, die bunte Plastikreifen um die Hüften kreisen lassen. Alle sind jung und hübsch, alles ist cool, alles ist geil, alles ist Samba...Samba...Samba.
Man kann nur hoffen, dass der chaotische politische und wirtschaftliche Niedergang Brasiliens nun endlich zum Stillstand kommt, bzw. dass nun nach der Olympiade wieder ein kräftiger Aufwärtstrend erfolgen möge. Schließlich hat die Fußball-Niederlage Deutschlands doch ein wenig dazu beigetragen, dass das Selbstbewusstsein der Brasilianer gestärkt wurde. Goldjunge Neymar rettete mit seinen beiden Toren das Land.
Gestern kam das erfolgreiche Olympiateam der Deutschen in Frankfurt an. Ich selbst stand auch unter dem Balkon des Frankfurter Römer und habe mitgefeiert. Ganz und gar nicht staatstragend gestelzt kam die einfühlsame Rede des Bundespräsidenten Gauck rüber. Er fand wieder einmal genau die richtigen Worte. Und am Schluss seiner Ausführungen sagte er: "So Leute, das war's!"