Frankreichs Präsident Hollande verwendet ausdrücklich das Wort 'Krieg'.
Ladies & Gentlemen,
seit den blutigen Terroranschlägen in Paris am 13. November 2015 befindet sich Frankreich im asymmetrischen Krieg gegen den sogenannten Islamischen Staat, der kein eigenes Territorium besitzt und demnach auch kein Staat ist.
Asymmetrisch wird der Krieg von Militärs aus dem Grund genannt, weil sich im Gegensatz zu einem herkömmlichen Krieg verfeindete Blöcke nicht symmetrisch gegenüberstehen. So sind manche IS-Kämpfer in Frankreich aufgewachsen - und zwar in jenem Land, das sie nun mit Terror überziehen. Es gibt Schätzungen, nach denen der Islamische Staat auf 20.000 Krieger zurückgreifen kann, die aus 80 verschiedenen Nationen stammen.
Was wollen die IS-Terroristen eigentlich erreichen? Was ist ihr Ziel?
Zunächst wollen sie Angst verbreiten. Die Botschaft lautet: Wir können zuschlagen wann wir wollen, wie wir wollen und wo immer wir wollen. Langfristig dürfte es Ziel der Kämpfer des Islamischen Staates sein, nicht nur die französische Nation, sondern ganz Europa und letztlich die Welt auf brutale Weise in ein Kalifat zu verwandeln.
'Wir lassen uns nicht einschüchtern vom Terror. Wir haben keine Angst. Denn wenn wir Angst hätten, hätten die Terroristen ja gewonnen. Aber das werden wir nicht zulassen.'
Wenn man diese und ähnliche Sätze vernimmt, die von Politikern und Medien gebetsmühlenhaft verbreitet werden, darf man sicher sein, dass genau das Gegenteil richtig ist: Auch in Deutschland ist die Angst offenbar so groß, dass erst ein unwichtiges Fußballspiel beinahe zum Staatsakt hochstilisiert und schließlich aus purer Angst abgesagt worden war. Es hatte sich um einen Fehlalarm gehandelt. Sprengstoff wurde im Stadion in Hannover nicht gefunden. Künftige Fußballspiele und andere Ereignisse, bei denen viele Menschen zusammenkommen, werden ab sofort mit sehr hohem Aufwand an Polizei und Sicherheitsdiensten zusätzlich geschützt werden. Natürlich aus Angst vor weiterem Terror.
Die Liste des Schreckens
Seit dem Anschlag auf das Satiremagazin 'Charlie Hebdo' in Paris sind zehn Monate vergangen. Am 10. Oktober 2015 kamen in der Türkei 102 Personen durch Bomben der IS ums Leben. Am 31. Oktober 2015 sprengte die IS ein Flugzeug, das mit 224 Menschen nach St. Petersburg unterwegs war. Am 12. November sprengten sich Selbstmord-Attentäter der IS in Beirut in die Luft. Dabei fanden 40 Menschen den Tod. Und nun am 13. November das Attentat von Paris, bei dem mindestens 129 Menschen starben.
Die Zeichen der Zeit stehen jetzt auf Vergeltung
"Wir werden diesen Feind schlagen, wir werden diesen Krieg gewinnen", tönt die Regierung Frankreichs. Das klingt hilflos trotzig. Man kennt diese Sprüche nur zu gut vom erfolglosen US-Präsident Bush. - Klar dürfte sein: Frankreich kann diesen Kampf allein nicht gewinnen. Das scheint schon deshalb aussichtslos zu sein, weil sich IS-Terroristen überall und nirgendwo befinden. Seit dem Terrorakt auf das russische Flugzeug von Scharm el-Scheich nach St. Petersburg kämpft nun auch Russland eng an der Seite der Franzosen. Und auch Amerika kämpft neuerdings an der Seite der Russen. Hier gilt: Mein Freund ist der Feind meines Feindes.
Im Jahr 1915 tobte der Erste Weltkrieg. 100 Jahre später der Dritte Weltkrieg? Hinsichtlich der Bewältigung von Konflikten haben die Menschen nichts, aber auch gar nichts dazugelernt.-- Peter Broell